Symptome im Beckenboden – mehr als nur eine Frage der Muskulatur
- Leena Hasenfuss
- vor 7 Tagen
- 3 Min. Lesezeit

Viele Frauen und Mamas glauben, sie müssten ihren Beckenboden einfach nur wieder „richtig trainieren“, damit Beschwerden verschwinden. Doch in meiner Arbeit erlebe und sehe ich etwas anderes: Nicht jede Spannung lässt sich dehnen. Nicht jede Schwäche kräftigen. Und nicht jedes Symptom hat seinen Ursprung nur in Muskeln, Faszien oder Organen. Der Beckenboden ist ein zutiefst sensibler Bereich. Und gerade bei Frauen – besonders nach Geburt oder in neuen Lebensphasen – schwingt hier oft mehr mit, als wir auf den ersten Blick sehen. Er reagiert nicht nur auf körperliche Belastung. Sondern auch auf emotionale Erfahrungen, innere Muster, auf Stress und ungelöste Themen. Also nicht nur auf das, was uns durch das neue Mama sein neu begegnet, sondern was uns auch schon vorher als Frau beschäftigt, geprägt und auch herausgefordert hat.
Ein Ort, der mehr speichert, als wir denken:
Wenn ich mit Frauen arbeite, wird mir immer wieder schnell klar (und auch besonders den Frauen & Mamas selbst): Der Beckenboden ist kein isolierter Muskelapparat. Er ist Teil eines komplexen Systems – eingebettet in unser Nervensystem, unsere Hormone, unseren Atem, unsere Geschichte.
Und so begegnen mir in der Begleitung immer wieder typische Zusammenhänge:
Der Beckenboden als ständige Anspannung bei Frauen, die immer viel tragen – Verantwortung im Job, in der Familie oder durch hohe Erwartungen an sich selbst. Ihr Beckenboden reagiert mit tiefer Spannung, die schwer loszulassen ist. Der Körper fühlt sich immer „beladen“ an, weil er ständig etwas halten muss, ohne Ruhepausen.
Beschwerden nach schwierigen Geburten oder Eingriffen, wo körperliche und seelische Erlebnisse sich überlagern. Auch wenn die äußeren Wunden verheilt sind, bleiben tiefere emotionale Spannungen zurück. Schmerzen oder Instabilität treten häufig auf, da die emotionale und tiefe Verarbeitung noch nicht abgeschlossen ist bzw gar keine Raum erhalten hat.
Das Gefühl, sich selbst nicht richtig zu spüren. Als Mama ist es ganz natürlich, eigene Bedürfnisse zurückzustellen, um für das Kind da zu sein. Doch auch schon vorher haben viele Frauen gelernt, ihre eigenen Bedürfnisse hintenanzustellen bzw ihre Bedürfnisse nicht klar zu äußern. Diese Gewohnheit kann die Verbindung zu sich selbst und dann auch die Wahrnehmung für den Beckenboden erschweren, wodurch viele Frauen und Mamas das Gefühl haben, als wäre er „abgeschnitten“ vom Rest des Körpers.
Alte Muster wie „Zusammenreißen“, „funktionieren müssen“ oder „nichts anmerken lassen“ schicken auch den Beckenboden in einen ständigen „Alarmmodus“. Frauen, die das über Jahre in ihrem Alltag und Job praktiziert haben, spüren Schmerzen oder Spannungen, wenn sie versuchen, loszulassen, da ihr Körper gelernt hat, dass Entspannung „nicht erlaubt“ ist.
Also: Symptome im Beckenboden erzählen mehr als nur von körperlichen Beschwerden. Sie spiegeln wider, was du erlebt hast, was du getragen hast und was du vielleicht nie ganz loslassen konntest. Natürlich sind gezielte Übungen wichtig, doch oft reicht körperliches Training alleine nicht aus. Wenn tieferliegende emotionale Spannungen oder alte Muster im Spiel sind, braucht es mehr als nur „Reparieren“. Beckenbodentraining oder Rückbildung kann nur dann nachhaltig wirken, wenn es als Teil eines ganzheitlichen Ansatzes betrachtet wird – der nicht nur den Körper, sondern auch die dahinter liegenden emotionalen und energetischen Ebenen mit einbezieht. Dein Körper darf nicht nur behandelt, sondern wirklich verstanden und in seiner ganzen Tiefe wahrgenommen werden.
Was in meiner Arbeit passiert – 1:1 und in meinen Kursen
In meinen 1:1-Coachings beginnen wir mit dem, was du körperlich wahrnimmst, was dich verunsichert, was du „ändern“ möchtest . Und dann gehen wir gemeinsam tiefer: Was schwingt da vielleicht emotional mit? Welche Gedanken und Muster zeigen sich im Körper? Was hat dich geprägt – vielleicht schon lange vor der Geburt deines Kindes? Ich arbeite nah, körperorientiert und funktionell, mit Blick auf das Ganze: Deine Lebensrealität als individuelle Frau und Mama. Oft entstehen aus kleinen Beobachtungen große Aha-Momente – wenn du spürst, wie sehr dein Körper dich spiegelt. In meinen Kursen – ob live oder online – geht es ebenfalls nicht nur um Rückbildungsübungen. Es geht darum, deinen Körper als Mama liebevoll neu kennenzulernen - funktionell und energetisch. Mit Raum für Fragen, Austausch und ehrliche Worte über das, was uns Frauen und Mamas in dieser Lebensphase wirklich bewegt. Ich vermittle fundiertes Wissen, ja – aber noch mehr geht es um Verbindung. Und genau dabei begleite ich. Mit ganzheitlichen Training, tiefer Verbundenheit und dem Gefühl, dass du ankommen darfst. In deinem neuen Lebensabschnitt und vielleicht dadurch auch (endlich) noch ein Stück mehr bei dir selbst.
Mit Liebe,
Leena
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