top of page

Haltungsketten – das Netzwerk hinter dem Beckenboden

ree

In der Anatomie betrachtet man den Beckenboden nicht als isolierten Muskel, sondern als Teil eines größeren Netzwerks aus Muskeln und Faszien – den sogenannten Haltungsketten. Diese Verbindungen durchziehen den ganzen Körper von Kopf bis Fuß und erklären, warum Haltung, Atmung und Beckenstabilität eng zusammenhängen. Wer den Beckenboden trainiert, profitiert deshalb am meisten, wenn der ganze Körper mitgedacht wird.


Was sind Haltungsketten?

Haltungsketten sind muskulär-fasziale Bahnen, die verschiedene Körperregionen miteinander verbinden. Verspannungen im Nacken, schwache Fußgewölbe oder eine gekrümmte Wirbelsäule wirken sich direkt auf die Funktion des Beckenbodens aus – er ist also nie isoliert.


Die wichtigsten Ketten für den Beckenboden

  • Tiefe Frontallinie:

    Verbindet Füße, Beininnenseiten, Beckenboden, Zwerchfell und sogar den Kiefer.

  • Rückenlinie:

    Zieht von den Fußsohlen über die Rückseiten der Beine und den Rücken bis in den Nacken.

  • Seitliche Ketten:

    Stabilisieren Becken und Hüfte, besonders in Alltagshaltungen und bei Bewegung.


Der Beckenboden als „Knotenpunkt“


Der Beckenboden reagiert sensibel auf Veränderungen im restlichen Körper:

  • Ein Hohlkreuz verändert die Spannung in der Frontallinie – der Beckenboden wird stärker belastet.

  • Hochgezogene Schultern oder flache Atmung hemmen die Beweglichkeit des Zwerchfells – der Beckenboden kann nicht mehr elastisch mitarbeiten.

  • Instabile Füße führen zu einer „wackeligen Basis“ – das Becken und der Beckenboden verlieren an Stabilität.

Wahrnehmungsübung: Den Körper vernetzt spüren

  1. Stelle dich barfuß hin und spüre die drei Punkte des Fußes: Ferse, Groß- und Kleinzehenballen.

  2. Richte dein Becken sanft auf. Schambein zieht zur Nasenspitze.

  3. Atme tief ein und spüre, wie dein Atem bis in dein Becken fließt.

  4. Beim Ausatmen aktivierst du den Beckenboden sanft nach innen-oben. --> Beobachte, wie sich dein ganzer Körper dabei aufrichtet.

Merke:

Der Beckenboden ist kein isolierter Muskel, sondern Teil eines komplexen, funktionellen Netzwerks. Haltungsketten machen deutlich, warum Training und Wahrnehmung des Beckenbodens ganzheitlich gedacht werden sollten. Wer den ganzen Körper einbezieht, stärkt nicht nur den Beckenboden, sondern verbessert Haltung, Atmung und Bewegungskoordination.


Im September biete ich 3 Oninespecials rund um den Beckenboden. Sei DABEI.


Ich freu mich auf dich, Leena

 
 
 

Kommentare


bottom of page