01 Beckenboden
Ist er es oder ist er es nicht?
Von außen nicht sichtbar. Die Ansteuerung ist so differenziert und subtil, dass man sich oft fragt: Ist das jetzt der Beckenboden oder nicht? Um dieser Frage ein wenig mehr Substanz zu geben, ist es super hilfreich, den Grundaufbau und Arbeitsweise des Beckenbodens zu verstehen, um sich ein visuelles Bild zu schaffen, welches individuell bei der Ansteuerung helfen kann.
Kleine Beckenbodenanatomie
Der Beckenboden bildet den Abschluss deines Beckens. Ohne die Muskeln und Bindegewebsschichten deines Beckenbodens, hätten deine Organe keinen Halt, du könntest deine Wirbelsäule und Becken nicht wirklich aufrichten und du wärst also quasi nach unten hin offen. Das zeigt schon, wie essentiell der Beckenboden ist, und vorallem, wie wichtig ein gut funktionierender Beckenboden ist.
Durch die Schwangerschaft wird der aus drei Schichten bestehende Beckenboden in seinen Funktionen wie Halten, Stabilisieren, Tragen, Körperöffnungen verschließen und vielen mehr, extrem beansprucht und belastet. Mit der Geburt wird dies nochmal potenziert. Danach ist der Beckenboden erschöpft und braucht erstmal Zeit zum Regenerieren.
Im frühen Wochenbett, bis 10 Tage nach Geburt, ist das Liegen und Entlasten das A und O. Mit Start des Spätwochenbetts, ca 14 Tage nach Geburt, geht es dann um die bewusste Wahrnehmung und erstes, sanftes Spüren. Um dann ab ca 6 Wochen Postpartum wieder die bewusste und kontrollierte Ansteuerung deines Beckenbodens aufzubauen und dann Schritt für Schritt immer weiter die Kraft, Kontrolle und Stabilität in deinem Beckenboden zu aktivieren. Gleichzeitig geht es dabei auch immer um die bewusste Entspannung deines Beckenbodens, da nur ein bewusstes Loslassen können auch ein bewusstes Ansteuern ermöglicht.
Nur durch die Balance zwischen Entspannung und Anspannung deines Beckenbodens, erhältst du langfristig einen flexiblen, stabilen und funktionsfähigen Beckenboden.
Die drei Schichten des Beckenbodens
Ziel der Rückbildung ist es, alle Schichten so gut es geht einzeln, aber besonders im Verbund anzusteuern und zu trainieren. Trainieren bedeutet in diesem Kontext: Aktiv entspannen und aktiv anspannen zu können. Dazu ist es hilfreich grob zu verstehen, wo sich die drei Schichten anatomisch im Becken befinden und wie die Schichten angesteuert werden.
Unterste Schicht
Die unterste Schicht, liegt wie eine 8 um die Körperöffnungen.
Mittlere Schicht
Die mittlere Schicht verläuft zwischen den Sitzbeinhöckern und nach vorne Richtung Schambein.
Oberste Schicht
Die oberste Schicht verläuft vom vorderen Schambein nach hinten zum Steißbein und strahlt wie ein Trichter zu den Seiten aus, hin zu den Sitzbeinhöckern und Hüftknochen.
Beckenboden-aktivierung
Lerne in diesem Video, wie du deinen Beckenboden und die Schichten bewusst wahrnehmen und aktivieren kannst.
Starte gerne im Spätwochenbett.
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